Datenschutzhinweise der Unfallkasse Nord zur Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten

Ab dem 25. Mai 2018 gilt unmittelbar die europäische Datenschutzgrundverordnung. In diesem Zusammenhang sind besondere Informationspflichten zu berücksichtigen (Art. 13, 14 DSGVO in Verbindung mit §§ 82, 82a SGB X). Wir informieren Sie hiermit über die Erhebung und Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten.

I. Wer ist für die Datenverarbeitung verantwortlich und an wen können Sie sich
wenden?

Verantwortliche Stelle ist die Unfallkasse Nord, Seekoppelweg 5a, 24113 Kiel
Unsere/n Datenschutzbeauftragte/n erreichen Sie unter datenschutz(at)uk-nord.de

II. Was ist der Zweck der Verarbeitung?

Wir, die Unfallkasse Nord, sind im Rahmen der gesetzlichen Aufgabenerfüllung verpflichtet, die erforderlichen Daten zu erheben und zu verarbeiten. Als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung
in Deutschland gehört zu unseren Aufgaben, den Eintritt von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu verhindern. Nach einem Arbeitsunfall oder dem Auftreten einer Berufskrankheit tragen wir die Kosten, entschädigen die Versicherten und sorgen für eine umfassende Rehabilitation zur Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit.

Eine Erhebung und Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten erfolgt durch uns nur, soweit dies zur Erfüllung dieser Aufgaben erforderlich ist. Eine Weiterverarbeitung von personenbezogenen Daten, die für einen konkreten Zweck erhoben wurden, ist nur zulässig, wenn sie für eine andere Aufgabe zwingend erforderlich sind, die uns gesetzlich zugewiesen wurde. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn wir Erstattungsansprüche (Regress) gegen mögliche Ersatzpflichtige prüfen.

Eine vollständige Übersicht unserer Aufgaben ist in § 199 SGB VII geregelt. Für Sie von besonderem Interesse sind dabei:

  1. die Feststellung der Zuständigkeit und des Versicherungsstatus,
  2. die Erbringung der Leistungen nach dem Dritten Kapitel des SGB VII einschließlich Überprüfung der Leistungsvoraussetzungen und Abrechnung der Leistungen,
  3. die Berechnung, Festsetzung und Erhebung von Beitragsberechnungsgrundlagen und Beiträgen nach dem Sechsten Kapitel des SGB VII,
  4. die Durchführung von Erstattungs- und Ersatzansprüchen,
  5. die Verhütung von Versicherungsfällen, die Abwendung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren sowie die Vorsorge für eine wirksame Erste Hilfe nach dem Zweiten Kapitel des SGB VII,
  6. die Erforschung von Risiken und Gesundheitsgefahren für die versicherten Personen.

 
III. Auf welcher Rechtsgrundlage werden Ihre Daten erhoben und verarbeitet?

1) Gesetz (Art. 6 Abs. 1 Buchst. c und e DSGVO in Verbindung mit den jeweiligen Vorschriften des Sozialgesetzbuches)
 
Ihre personenbezogenen Daten unterliegen dem Sozialgeheimnis.

Das bedeutet, dass wir Ihre personenbezogenen Daten nur im Umfang der gesetzlichen Bestimmun-gen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) verarbeiten. Unsere Beschäftigten erhalten nur dann Kenntnis von Ihren personenbezogenen Daten, wenn sie diese zur Aufgabenerfüllung benötigen. Zur Erfüllung unserer gesetzlichen Aufgaben sind wir gesetzlich befugt und verpflichtet, alle für die Beurteilung eines Versicherungsfalles bzw. Regressfalles erforderlichen personenbezogenen Daten zu erheben und zu verarbeiten. Gesetzliche Grundlage hierfür sind insbesondere die Datenschutzgrundverordnung und das Siebte und Zehnte Buch des Sozialgesetzbuches (SGB VII, SGB X).

Da wir unsere Aufgabe nur mit vollständigen Daten erfüllen können, haben Sie als Versicherte/r in diesem Umfang auch eine Mitwirkungspflicht nach § 60 SGB I. Wenn Sie dieser Mitwirkungspflicht nicht nachkommen, kann es sein, dass wir nicht ermitteln können, ob Ihr Anspruch zutreffend ist. Dadurch könnten Nachteile, bis hin zur Leistungsversagung, entstehen.

Sind Sie Unternehmerin oder Unternehmer, haben Sie eine Mitteilungs- und Auskunftspflicht nach § 192 SGB VII.

Soweit möglich werden wir versuchen, die erforderlichen personenbezogenen Daten direkt bei Ihnen zu erheben. Da das nicht immer möglich ist, gibt es gesetzliche Ausnahmen von diesem Direkterhebungsgrundsatz. Die Daten dürfen dann bei anderen Stellen angefordert werden, wie z.B. von Ihren behandelnden Ärztinnen oder Ärzten, Ihrem Arbeitgeber oder Ihrer Arbeitgeberin oder Ihrer Krankenkasse. In diesen Ausnahmefällen haben Sie das Recht über die übermittelten Daten informiert zu werden.

2) Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 Buchst. a und Art. 9 Abs. 2 Buchst. a DSGVO)

Soweit eine Datenverarbeitung mit Ihrer Einwilligung als sinnvoll erachtet wird, werden wir Ihnen bei der Einholung Ihrer Einwilligung die Vor- und Nachteile Ihrer freien Entscheidung erläutern.

IV. Welche Kategorien personenbezogener Daten werden verarbeitet?

Relevante personenbezogene Daten bei einem Versicherungsfall sind 

  • Angaben zur Person (Name, Vorname, Geburtsdatum etc.)
  • Kontaktdaten (Anschrift, Telefonnummer, Emailadresse etc.)
  • Abwicklungsdaten (Unfall-/BK-/Regress-Aktenzeichen, Kontoverbindung etc.)
  • Angaben zum Versicherungsfall (Unfallhergang, Diagnosen, Arztberichte, Gutachten, Vorerkrankungen, Jahresarbeitsverdienst etc.)
  • Regressdaten (Zeugenaussagen, Sachverständige, Angaben von Ermittlungsbehörden, Haftpflichtversicherungen, Schädigende etc.)

Relevante personenbezogene Daten, Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse des Unternehmers oder der Unternehmerin als Beitragsschuldnerin oder Beitragsschuldner sind

  • Angaben zum Unternehmen,
  • Kontaktdaten (Ansprechperson, Telefonnummer etc.),
  • Abwicklungsdaten (Mitgliedsnummer, Kontoverbindung etc.),
  • Relevante Beitragsdaten (Lohnsumme, Gefahrtarife etc.),
  • Präventionsunterlagen (Prüfberichte etc.).

V. Wer erhält Kenntnis von Ihren Daten?

Wir übermitteln Ihre personenbezogenen Daten an Stellen außerhalb der Unfallkasse Nord nur dann, wenn uns das Gesetz diese Übermittlung erlaubt oder Sie uns eine Einwilligung erteilt haben. Empfänger Ihrer personenbezogenen Daten außerhalb der Unfallkasse Nord können insbesondere sein:

  • leistungserbringende Stellen (z.B. Ärzte und Ärztinnen, Gutachter und Gutachterinnen, Krankenhäuser, Reha-Zentren, Hilfsmitteldienstleistende, Apotheken) 
  • Unfallbetrieb oder zuständige Einrichtung (z.B. Arbeitgeberin oder Arbeitgeber, Hochschule, Schule, Kindergarten, Hilfeleistungsunternehmen) 
  • andere Leistungsträger (z.B. die Krankenversicherung zur Abwicklung der Auszahlung von Entgeltersatzleistungen, der Rentendienst der Deutschen Post zur Auszahlung von Renten)  
  • andere Unfallversicherungsträger (z.B. für gemeinsame Vorsorgedateien) • Beteiligte im Regressverfahren (z.B. Unfallbeteiligte, Zeuginnen und Zeugen,  Haftpflichtversicherungen, Polizei)
  • Organe der Rechtspflege und Dienstleister (z.B. Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Gerichte, Insolvenzverwaltungen, Geldinstitute)
  • der Spitzenverband der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (z.B. für Statistiken)
  • staatliche Arbeitsschutzbehörden

VI. Werden Ihre Daten an ein Drittland oder eine internationale Organisation übermittelt?

Eine Übermittlung an ein Land außerhalb der Europäischen Union bzw. an ein Land ohne angemessenes Datenschutzniveau oder an eine internationale Organisation findet regelmäßig nicht statt.
In Ausnahmefällen kann eine Übermittlung in Ihrem Interesse zur Leistungserbringung erforderlich sein (z.B. Behandlung im Ausland).

VII. Wie lange werden Ihre Daten gespeichert?

Die Daten werden solange gespeichert, wie wir Sie zur Erfüllung unserer gesetzlich zugewiesenen Aufgaben einschließlich Aufbewahrungspflichten benötigen. Die Speicherdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B.: 

  • soweit es sich um Rechnungsdaten oder rechnungsbegründende Unterlagen handelt, ist eine Aufbewahrungspflicht von sechs bzw. zehn Jahren vorgeschrieben
  • soweit es sich um Unfalldaten oder Angaben im Zusammenhang mit Berufskrankheiten handelt, hängt die Speicherdauer davon ab, wie lange die Daten auch nach Abschluss des Verwaltungsverfahrens erforderlich sein können (z.B. bei Folgebeschwerden).

VIII. Welche Datenschutzrechte haben Sie?

Sie haben jederzeit ein Recht auf Auskunft über die personenbezogenen Daten, die Sie betreffen und die wir verarbeiten. Daneben haben Sie ein Recht auf Einsicht in alle Sie betreffenden Akten, die wir über Sie führen. Einschränkungen sind unter bestimmten Voraussetzungen gesetzlich vorgesehen, insbesondere wenn in Ihrem eigenen Interesse einzelne Angaben unmittelbar von einer Ärztin oder einem Arzt erläutert werden sollten oder wenn Rechte Dritter betroffen sind.

Darüber hinaus haben Sie auch das Recht auf Berichtigung, Löschung und Einschränkung der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten. Dafür müssen allerdings die Voraussetzungen dieser Vorschriften erfüllt sein.

IX. Ihr Widerrufsrecht

Wie oben beschrieben, beruht die Datenverarbeitung in der gesetzlichen Unfallversicherung grundsätzlich auf einer gesetzlichen Grundlage. In diesen Fällen steht Ihnen kein Widerrufsrecht zu.
Soweit die Datenverarbeitung jedoch mit Ihrer Einwilligung vorgenommen wurde, können Sie Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen. Allerdings gilt der Widerruf Ihrer Einwilligung nur für die Zukunft und nicht für die Vergangenheit. Die bis zu dem Zeitpunkt Ihres Widerrufs vorgenommene Datenverarbeitung bleibt damit rechtmäßig.

Den Widerruf müssen Sie gegenüber der Unfallkasse Nord erklären. Sie finden unsere Kontaktdaten auf der ersten Seite dieser Datenschutzhinweise.

X. Ihr Beschwerderecht

Sollten Sie der Ansicht sein, bei der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten in Ihren Rechten verletzt worden zu sein, können Sie sich auch an die für uns zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde wenden. Die für uns zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde ist:

das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein,
Holstenstraße 98. 24103 Kiel
Postanschrift: Postfach 71 16, 24171 Kiel