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Nr. 3 / Juni 2022

Wenn der Funke überspringt

Im modernen Büro geht heutzutage nichts mehr ohne elektrischen Strom. Für den Menschen kann dieser extrem gefährlich werden, etwa durch einen Stromschlag oder Brände. So vermeiden Sie Gefahren durch Strom im Homeoffice.

Brennende Mehrfachsteckdose Quelle: Thichaa/Shutterstock.com

In Arbeitsstätten, also den herkömmlichen Gebäuden und Büros des Unternehmens, ist die Sicherheit elektrischer Geräte (Kaffeemaschine, Teekocher usw.) und von sogenannten elektrischen Anlagen (z. B. Wandsteckdosen, Schaltern, Deckenleuchten) durch regelmäßige Überprüfung gewährleistet. Wie sieht es jedoch am häuslichen Arbeitsplatz aus, also im Homeoffice oder bei der mobilen Arbeit?

Zunächst einmal garantieren umfangreiche Sicherheitsvorschriften im Zusammenhang mit elektrischer Energie, dass Verbraucher und Kunden Produkte und Installationen erhalten, die aufgrund ihrer Eigenschaften keinen Unfall verursachen dürfen. Durch Verschleiß oder Unachtsamkeit können jedoch Schäden entstehen, beispielsweise durch ein defektes Zuleitungskabel oder Kurzschlüsse in Geräten. Leider kommt es so immer wieder zu gefährlichen bis hin zu tödlichen Stromunfällen.

Fehlerschutzstromschalter nachrüsten

Hier schafft eine lebensrettende Erfindung Abhilfe: der sogenannte Fehlerstromschutzschalter. Dieser Schalter wird in die Elektroverteilung einer Wohnung bzw. eines Hauses eingebaut. Das Gerät erkennt gefährlich hohe Fehlerströme und schaltet den Stromkreis blitzschnell ab.

Die Installation eines Fehlerschutzstromschalters ist erst seit dem Jahr 1984 in Räumen mit Badewanne und Dusche und seit dem Jahr 2009 in Neubauten für alle Steckdosen verpflichtend. Für Altbauten gibt es keine Nachrüstpflicht. Ein Blick in den Sicherungskasten der Wohnung verrät, ob ein FI-Schutzschalter vorhanden ist.

Was tun, wenn der Fehlerschutzstromschalter zuhause fehlt?

Eigentümerinnen und Eigentümer können diesen von einer Elektrofachkraft nachrüsten lassen, doch Vermieterinnen und Vermieter müssen diesem Wunsch nicht nachkommen. Abhilfe gibt es trotzdem: Elektrogeräte können mit Hilfe von einer Steckdosenleiste betrieben werden, in die ein Fehlerstromschutzschalter integriert ist.

Eine solche Steckerleiste ist unter der umgangssprachlichen Bezeichnung FI Schutzschalter-Steckdose erhältlich oder genauer unter RCD-Schalter (Residual Current Device)*. Sie ist für den Betrieb dienstlich genutzter Geräte zu empfehlen und ebenso für die privaten elektrischen Gerätschaften. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, eine solche Steckdose für häusliche Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen

Was tun nach einem Stromunfall?

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Stromunfall kommen, muss unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Selbst wenn es sich nur um einen vermeintlich harmlosen Unfall gehandelt hat, können auch noch Stunden später Komplikationen auftreten.

Gute Idee – für Umwelt und Geldbeutel: Bildschirm während der Pausen im Homeoffice ausschalten! Dieser hat eine Anschlussleistung von etwa 60 Watt. Die Anschlussleistung eines Laptops dagegen beträgt nur etwa 10 Watt.

Checkliste: So vermeiden Sie Brandgefahren durch Strom

  • Das Laptop nach der Arbeit vom Ladegerät bzw. von der Dockingstation trennen. Alternativ kann eine Steckdosenleiste mit An-/Aus-Schalter verwendet werden.
  • Elektrische Geräte wie Bildschirme, Dockingstation oder Laptop bei einem nicht normalen Betriebszustand wie Knistern, Qualmen oder unangenehmem Geruch sofort außer Betrieb nehmen!
  • Reparaturen und Elektro-Installationen nur von Fachleuten ausführen lassen.
  • Rauchmelder retten Leben: Wichtig und vorgeschrieben ist die Installation eines bzw. mehrerer Rauchmelder. Diese Warneinrichtungen sind immer aktiv – auch nachts.
  • Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, ein abgebranntes Homeoffice oder gar die Wohnung zu ersetzen. Mitarbeitende im Homeoffice sollten daher über eine entsprechende Hausrat-/ Haftpflichtversicherung verfügen.

Rüdiger Remus/Lilian Meyer
 

*Sinngemäße Übersetzung: Differenzstrom-Schutzschalter

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