Direkt zum Inhalt der Seite springen
Zurück zur Übersichtsseite
Geschätzte Lesezeit:
Nr. 6 / Dezember 2022

Energie sparen: Dem Schimmel keine Chance

Deutschland dreht am Thermostat. Niedrige Raumtemperaturen laden jedoch Schimmelpilze ein. Wie können Unternehmen vorbeugen und die Vorgaben der Energieeinsparverordnung erfüllen?

Antworten hat das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)

Welche Gefährdungen können sich ergeben, wenn Räume nicht genug beheizt werden?

Bei einer leichten Absenkung der Raumtemperatur (zum Beispiel von +20 °C auf +19 °C) sind keine unmittelbaren Gesundheitsschäden zu erwarten.

„Je weiter die Raumtemperatur jedoch abgesenkt wird, umso mehr kann dies zum Problem für die Raumhygiene werden“, sagt Dr. Simone Peters vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. „Bei zu kühlen Räumen kann sich Kondenswasser bilden. Dies kann wiederum zu Feuchteschäden oder Schimmelpilzbefall führen.“

Der Hintergrund ist bekannt: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Sinkt die Lufttemperatur im Raum, kann sich die Luftfeuchtigkeit an kühlen Oberflächen niederschlagen. Diese Stellen sind ein idealer Nährboden für Schimmelpilze. Hinweise, um einen Pilzbefall zu vermeiden, gibt der Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes.

Besteht dieses Risiko schon bei einer leichten Absenkung der Temperatur?

Ob sich Schimmel bildet, hängt in erster Linie von der Luftfeuchtigkeit und nicht nur von der Raumtemperatur ab. Ausreichend zu lüften hat deshalb nach wie vor höchste Priorität. Bei Arbeitsräumen mit raumlufttechnischen Anlagen stellt sich dieses Problem nicht. „In Arbeitsräumen ohne technische Belüftung muss jedoch gelüftet werden“, sagt Dr. Simone Peters. „In diesem Fall sollten Arbeitgebende kommunizieren, dass weiter gelüftet werden muss.“ In Büroräumen beispielsweise wird empfohlen, jede Stunde einmal zu lüften; im Winter reichen 3 – 5 Minuten. Dabei gelte auch weiterhin, dass kurzes Stoß- und Querlüften für einen ausreichenden Luftaustausch sorgt. „Dies ist auch unsere Empfehlung zum infektionsschutzgerechten Lüften“, so die Arbeitsschutzexpertin. „Man schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe.“

Weitere Informationen zu den Themen Lüften und Raumhygiene enthält die Fachbereich AKTUELL FBVW-503.

Woran ist beginnende Schimmelbildung zu erkennen?

„Schimmelbildung kann man daran erkennen, dass sich so genannte Stockflecken bilden“, sagt Dr. Annette Kolk vom IFA. „Wenn die Flecken farbig sind – zum Beispiel grau, grün, schwarz, gelblich oder sogar rosé – haben die Pilze bereits Sporen gebildet“, so die Biologin. Farbloses Pilzgeflecht ohne Sporen erinnere dagegen an „weiße Watte“. Auch ein modriger Geruch wie in einem feuchten Keller sei ein Hinweis auf Schimmelpilzwachstum.

Was tun, wenn Schimmel da ist?

„Als Erstes sollte man die Ursache dafür herausfinden“, sagt Dr. Annette Kolk. „Ist der Bewuchs entstanden, weil feuchtwarme Luft auf eine kühle Wand trifft und die Feuchtigkeit dort als Kondenswasser abgeschieden wurde oder ist die Wand insgesamt durchfeuchtet?“ Im nächsten Schritt gehe es darum, die Ursache zu beseitigen, die Fläche zu trocknen und zu sanieren. Die Vorgehensweise bei der Sanierung richtet sich nach der Ursache für den Schimmelpilzbefall. Hinweise hierzu gibt die DGUV Information Schimmelsanierung oder auch der bereits erwähnte Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes.

Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

Quelle Headerbild: Olivier le Moal - shutterstock.com

Weitere interessante Themen

  • gut versichert

    Ho Ho Hoppla..?

    Wie ist man eigentlich bei einer betrieblichen Weihnachtsfeier versichert? Sind die Wege zur und von der Veranstaltung versichert? Beeinflusst Alkohol den Versicherungsschutz? Die UK Nord erklärt, worauf Unternehmen achten müssen.

  • sicher & gesund arbeiten

    UK Nord zeichnet Küstenschützer zum dritten Mal für Arbeits- und Gesundheitsschutz aus

    Über eine erfolgreiche Rezertifizierung freute sich der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH). Die UK Nord verlieh ihm erneut ihr Gütesiegel „Sicher mit System“.

  • sicher & gesund arbeiten

    Gemeinsam für ein gutes Klassenklima

    Die Unfallkasse Nord und Wendepunkt e. V. arbeiten seit 16 Jahren in der Gewaltprävention an Schulen zusammen. PRIMA KLIMA! heißt das gemeinsame Projekt.

  • Recht & Verwaltung

    Digitalen Lohnnachweis bis 16. Februar übermitteln

    Der digitale Lohnnachweis ist die Grundlage für Ihre Beitragsabrechnung zur gesetzlichen Unfallversicherung.

  • Junge Frau vor einem Laptop, auf dem Bildschirm steht E-Learning
    sicher & gesund arbeiten

    Onlineseminare neu im Programm

    Das Angebot an Onlineseminaren ist in den vergangenen zwei Jahren stetig gewachsen. Auch bei uns finden Sie ein Online-Schulungsangebot zu Themen rund um gesunde und sichere Arbeit.

  • Hände schreiben auf Tastatur
    Recht & Verwaltung

    Unser Extranet: extra schnell und sicher für Sie

    Unser Extranet ist Ihr Portal für die elektronische Kommunikation mit uns.

  • Foto einer jungen Frau, die lächelnd einer Seniorin die Hand auf die Schulter legt
    sicher & gesund arbeiten

    Hotline für pflegende Angehörige

    Sie pflegen? Wir unterstützen Sie mit einer 24/7 Hotline.