Gemeinsam für ein gutes Klassenklima
Die Unfallkasse Nord und Wendepunkt e. V. arbeiten seit 16 Jahren in der Gewaltprävention an Schulen zusammen. PRIMA KLIMA! heißt das gemeinsame Projekt.
Bei PRIMA KLIMA! geht es darum, ein positives Sozialklima in den Schulklassen, auf dem Schulgelände und innerhalb des Kollegiums zu schaffen. Und damit auch handgreifliche Auseinandersetzungen auf dem Pausenhof und gewaltbedingte Schulunfälle zu reduzieren.
Es begann mit einem speziellen Gewaltpräventionsprogramm für Grundschulen. Im Rahmen von schulinternen Lehrerfortbildungen werden Bausteine vermittelt, die vielfältige Möglichkeiten bieten, mit den Klassen Themen der Gewaltprävention auf spielerische und lebendige Weise zu bearbeiten.
Fortbildung zur PRIMA KLIMA!-Fachkraft
„Wir haben dann festgestellt, dass es ein großes Interesse gab, die Themenbereiche in Fortbildungen zu vertiefen. Deshalb haben wir die berufsbegleitende Weiterbildung zur PRIMA KLIMA! – Fachkraft für Gewaltprävention entwickelt, die thematisch noch viel breiter aufgestellt ist und sich an alle Schulformen in ganz Schleswig-Holstein richtet,“ erklärt Dennis Blauert, Leiter des Wendepunkt Fortbildungszentrums. Die Weiterbildung dauert knapp eineinhalb Jahre, gerade läuft der elfte Durchgang im mittlerweile elften Jahr.
Handwerkszeug für ein gutes, gewaltfreies Schulklima
„Die Weiterbildung ist sehr alltagspraktisch, die Themen bauen sehr gut aufeinander auf – und wir haben schon viele nützliche Handlungsanweisungen für unsere tägliche Arbeit bekommen“, freut sich Miriam Michel, die an der aktuellen Weiterbildung teilnimmt. Die Diplom-Pädagogin ist Schulsozialarbeiterin an gleich zwei Grundschulen im Kreis Pinneberg. Sie sieht besondere Herausforderungen durch die Corona-Pandemie: „Die Kinder haben jetzt größere Schwierigkeiten, sich an Regeln zu halten und sich in eine Gruppe einzufügen. Das egozentrische Weltbild der Kinder ist in den letzten beiden Jahren durch die Einschränkungen verstärkt worden – jetzt müssen sie wieder soziales Verhalten in der Gruppe lernen.“
In der Weiterbildung geht es unter anderem um Deeskalationsstrategien, Partizipation, Mobbing, Elternarbeit und den Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Ein interdisziplinäres Team von Referenteninnen und Referenten vermittelt Fachwissen und Handlungsansätze für den schulischen Alltag. Dazu erhalten die Teilnehmenden einen umfangreichen Materialordner.
UK Nord ermöglicht praxisnahe Fortbildung der Lehrkräfte
„Dieser Ordner hat einen sehr praxisorientierten Ansatz. Hier wird nicht nur jedes Thema zusammengefasst, sondern man kann damit auch gleich arbeiten und es konkret umsetzen“, betont Eike Becker von der Unfallkasse, die die Erstellung der Materialordner finanziert hat.
Die Weiterbildung wird immer wieder aktuellen Bedürfnissen angepasst und um neue Themenschwerpunkte erweitert. „Vor ein paar Jahren hatten wir das Thema Traumapädagogik noch nicht drin. Jetzt ist es nicht nur wegen der Kriegsflüchtlinge notwendig. Die Teilnehmenden bekommen einen ersten Einblick und wissen, wann und wo sie Hilfe holen müssen“, erklärt Dennis Blauert. „Wir sind der Unfallkasse für die jahrelange Unterstützung und tolle Zusammenarbeit sehr dankbar. Gewaltprävention ist eine Investition in die Zukunft.“
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