Direkt zum Inhalt der Seite springen
Zurück zur Übersichtsseite
Geschätzte Lesezeit:
Nr. 3 / Oktober 2021

Homeoffice ab 18.6.

Das Betriebsrätemodernisierungsgesetz erweitert den Unfallversicherungsschutz bei mobiler Arbeit. Neu für alle, die Kinder betreuen, ist etwa, dass Wege vom Homeoffice zur Kita und zurück jetzt versichert sind. Was ist noch neu?

Mann telefoniert im Home Office Quelle: Jelena Zelen - shutterstock

Beschäftigte stehen bei mobiler Arbeit unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Die gesetzliche Unfallversicherung greift grundsätzlich auch bei der Arbeit im Homeoffice. Versichert ist die eigentliche Arbeitstätigkeit sowie Tätigkeiten, die im engen sachlichen und zeitlichen Zusammenhang zu dieser stehen – beispielsweise sogenannte Betriebswege wie der Weg zum Drucker.

Die Abgrenzung zwischen versicherter und nicht versicherter Tätigkeit ist gerade im Homeoffice nicht einfach. So galten Wege zur Toilette oder in die Küche zur Nahrungsaufnahme als eigenwirtschaftliche Tätigkeiten und waren damit im Homeoffice nicht versichert.

Versicherungslücken geschlossen

Mit dem Betriebsrätemodernisierungsgesetz, in Kraft seit 18.06.2021, werden die Versicherungslücken beim Unfallversicherungsschutz geschlossen. Laut Gesetzesbegründung lässt sich eine Unterscheidung zwischen Homeoffice und Unternehmensstätte vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung mobiler Arbeitsformen nicht aufrechterhalten. Bei der mobilen Arbeit soll nun im selben Umfang Versicherungsschutz bestehen wie bei der Ausübung der Tätigkeit im Unternehmen. Für Tätigkeiten im Unternehmen, für die bisher kein Unfallversicherungsschutz bestand, etwa bei eingeschobenen privaten Tätigkeiten, besteht auch durch die Erweiterung des Versicherungsschutzes kein gesetzlicher Unfallversicherungsschutz im Homeoffice.

Wege vom Homeoffice zur Kita und zurück sind jetzt versichert

Neu ist auch, dass Beschäftigte im Homeoffice ihre Kinder in externe Betreuungseinrichtungen bringen können, ohne dass der Versicherungsschutz entfällt. Die Voraussetzungen hierfür sind, dass das Kind mit ihnen in einem gemeinsamen Haushalt lebt und es sich um den direkten Hin- und Rückweg zwischen Homeoffice und Betreuungsstätte handelt. In der Gesetzesbegründung heißt es hierzu, dass es auch im Interesse des Unternehmens sei, neue Beschäftigungsformen ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen abzusichern. Bisher standen diese Wege aus dem Homeoffice nicht unter Versicherungsschutz. Dieser war Beschäftigten vorbehalten, die auf dem Weg zum bzw. vom Unternehmen einen Umweg einlegen mussten, um das Kind in die Betreuung zu bringen bzw. von dort abzuholen.

§ 8 Abs. 1 Satz 3 SGB VII: Wird die versicherte Tätigkeit im Haushalt der Versicherten oder an einem anderen Ort ausgeübt, besteht Versicherungsschutz in gleichem Umfang wie bei der Ausübung der Tätigkeit auf der Unternehmensstätte.

§ 8 Abs. 2 Nr. 2a SGB VII: Versicherte Tätigkeit ist auch das Zurücklegen des unmittelbaren Weges nach und von dem Ort, an dem die Kinder von Versicherten [ …] fremder Obhut anvertraut werden, wenn die versicherte Tätigkeit an dem Ort des gemeinsamen Haushalts ausgeübt wird.

Weitere interessante Themen

  • Mutter sitzt im Home Office mit Kleinkind neben sich
    sicher & gesund arbeiten

    Homeoffice: Grenzen setzen, bevor der Akku leer ist

    Die Fahrt zum Büroarbeitsplatz, Präsenz-Meetings, Pausengespräche mit Kollegen – seit etwa einem Jahr ist das für Bürokräfte selten geworden. Homeoffice bestimmt seither den Alltag. Wie klappt es am besten, sich selbst zu motivieren und langfristig gesund zu bleiben?

  • sicher & gesund arbeiten

    Hamburg Port Authority: Sicher durch die Pandemie navigieren

    Der Hamburger Hafen muss auch in der Coronapandemie reibungslos funktionieren. Hamburg Port Authority (HPA) hat ganzjährig rund um die Uhr eine funktionierende Hafeninfrastruktur, sichere Verkehrswege und Kommunikation auf dem Wasser und an Land zu gewährleisten. Wie hat sich HPA beim Pandemiemanagement aufgestellt? Wie wurden die rund 1.800 Mitarbeitenden in den über den gesamten Hafen verteilten Betriebsstätten erreicht? Sicher & gesund fragte bei Martin Tenkleve, Head of Health Department und Leiter des Pandemiekrisenstabes bei HPA nach.

  • Frau bekommt Coron-Impfung
    sicher & gesund arbeiten

    Warum Impfen wirkt: Zehn Fragen und Antworten

    Weshalb soll ich mich impfen lassen? Wie sicher sind die Impfstoffe? Ein Infopapier der DGUV gibt Antworten auf insgesamt zehn drängende Fragen rund um die Impfung gegen das Coronavirus. Es hilft Unternehmen und Einrichtungen bei der Aufklärung ihrer Beschäftigten über das Coronavirus.

  • Tablet mit Stetoskop
    gut versichert

    Passivrauchen und Hüftgelenksarthrose sind neue Berufskrankheiten

    Seit dem 1. August 2021 sind Passivrauchen und Hüftgelenksarthrose als neue Berufskrankheiten in die Berufskrankheitenliste aufgenommen worden. Welche Voraussetzungen müssen jeweils für die Anerkennung vorliegen?

  • Glühbirnen aller Art
    sicher & gesund arbeiten

    Mehr Verbote für leuchtende Stromfresser

    Seit dem 1. September 2021 dürfen ineffiziente Leuchtmittel, z. B. Energiesparlampen, nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Das Aus für weitere „Stromfresser“ folgt zwei Jahre später. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit (DGWZ) hin.

  • sicher & gesund arbeiten

    kommmitmensch endet zum 31. Dezember

    Die Präventionskampagne kommmitmensch der gewerblichen Berufsgenossenschaften, der Unfallkassen und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wird zum Jahresende nach rund vier Jahren Laufzeit beendet. Das Ziel der Kampagne, mehr Aufmerksamkeit für das Thema Kultur der Prävention zu erzeugen, wird jetzt in die reguläre Präventionsarbeit der Unfallversicherungsträger überführt.

  • Hände schreiben auf Tastatur
    Recht & Verwaltung

    Unser Extranet: extra schnell, extra sicher für Sie

    Unser Extranet ist Ihr Portal für die elektronische Kommunikation mit uns.

  • Junger Mann im Rollstuhl steigt aus Bahn aus
    gut versichert

    Keine Angst vor Bordsteinkanten

    Wie kommen Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer sicher durch ihren Alltag? Das Mobilitätstraining „MOBI 2020“ unterstützt sie dabei.

  • alter Mann lächelt jüngeren Mann an
    sicher & gesund arbeiten

    Hotline für pflegende Angehörige