Drei Fragen zu sicheren Elektrogeräten
an Ines Awe-Gieseler, UK Nord Prävention
1. An welchen Prüfzeichen erkenne ich ein sicheres Elektrogerät?
Bevor ich auf die Frage nach den Prüfzeichen eingehe, möchte ich auf die CE-Kennzeichnung hinweisen. Jedes elektrische Gerät, das in Deutschland verkauft wird, muss ein CE-Kennzeichen haben. Dieses Kennzeichen wird vom Hersteller vergeben. Er bestätigt damit, dass das Produkt den geltenden europäischen Richtlinien entspricht und die gesetzlichen Mindestanforderungen eingehalten werden. Allerdings bedeutet es nicht, dass eine unabhängige Stelle dies überprüft. Das CE-Kennzeichen ist für elektrische Geräte zwar vorgeschrieben, kann aber nicht grundsätzlich als Prüfzeichen gewertet werden.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auf bestimmte Prüfzeichen achten, wenn sie ein sicheres Gerät kaufen wollen. Weist ein Gerät eines der folgenden Prüfzeichen auf, so hat der Hersteller sein Gerät freiwillig durch eine unabhängige Instanz prüfen lassen.
Da ist zum einen das VDE-Zeichen (VDE = Verband Deutscher Elektrotechniker) Damit wird bestätigt, dass die DIN VDE eingehalten werden. | |
| Das GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit) bestätigt, dass das Produkt den Sicherheitsanforderungen nach dem Produktsicherheitsgesetz entspricht. Durch zusätzliche Hinweise im GS-Zeichen (z. B. VDE, TÜV, DIN) wird auf die jeweilige Prüfstelle verwiesen. |
| Das ENEC-Zeichen (European Norms Electrical Certification) entspricht dem VDE-Zeichen auf europäischer Ebene. |
2. Wie lagert man Lithium-Ionenakkus am sichersten?
Das in diesen Akkus enthaltene Lithium ist sehr reaktionsfähig und leicht brennbar. Wenn eine Isolationsschicht im Akku beschädigt ist, etwa durch mehrmaliges Fallenlassen, kann eine Selbstentzündung auftreten. Deshalb sollten die Akkus zum Beispiel in einer feuerfesten Box oder auch in einem feuerfesten Schrank gelagert werden.
3. Was muss man beim Löschen eines Elektrobrands beachten?
Hier ist zwischen einem brennenden Litium-Ionen-Akku und einem „normalen“ Elektrobrand zu unterscheiden.
Ein Lithium-Ionen-Akku muss stark gekühlt werden, ansonsten entzündet er sich immer wieder neu. Man kann kleine Akkus zum Beispiel dauerhaft in einen Wasserbehälter tauchen. Es gibt inzwischen spezielle Feuerlöscher, deren Inhaltstoffe bei der Löschung aushärten und dadurch dem Feuer den Sauerstoff entziehen.
Für brennende Geräte, die an eine Steckdose angeschlossen sind, gilt: Solange der Strom nicht ausgeschaltet wurde, keinesfalls mit Wasser löschen! Es besteht dabei die Gefahr eines Stromschlages. In solchen Fällen muss ein für Elektrobrände geeigneter Feuerlöscher, zum Beispiel ein ABC-Löscher, verwendet werden. Im Zweifel sollte immer die Feuerwehr gerufen werden.
Ines Awe-Gieseler, Fachbereich Prävention der UK Nord, Sachgebietsleiterin Unternehmen und Behörden
Interview: Klaudia Gottheit, UK Nord
Quelle Porträt Ines Awe-Gieseler: privat